E-Mobilität/Padelec
E-Mobi­li­tät/Pede­lec

Ver­kehrs­ver­hal­ten von E-Scoo­ter-Fah­rer:innen

Im August und September 2020 wurden in Berlin und Dresden Vor-Ort-Befragungen sowie Verkehrsbeobachtungen durchgeführt. 129 E-Scooter-Fahrer:innen wurden befragt und 1.692 beobachtet.

E-Scooter-Fahrer:innen sind überwiegend junge Erwachsene, vorrangig Männer, Fahrer:innen von Leihfahrzeugen zu touristischen und Freizeitzwecken und tragen in der Regel keinen Helm. Es werden überwiegend zusätzliche Fahrten durchgeführt oder es werden Fußwege oder die Nutzung des ÖPNV ersetzt.

Ist eine gut ausgebaute Radverkehrsanlage vorhanden, wird sie von E-Scooter-Fahrer:innen auch befahren. Fehlt diese oder gewinnen andere Merkmale an Bedeutung (z. B. Bodenbeschaffenheit, Sehenswürdigkeiten, …), wird oft auf dem Gehweg gefahren.

Trotz guter Regelkenntnisse wurden verschiedene Regelverstöße beobachtet, vor allem das Fahren auf dem Gehweg/Fußgängerzone, das Fahren entgegen der Fahrtrichtung, das zu zweit Fahren auf einem E-Scooter.

Interaktionen wurden vor allem mit Fußgänger:innen beobachtet, besonders wenn E-Scooter-Fahrer:innen allein fuhren oder entgegen der Fahrtrichtung.

Empfehlungen:

  • Den weiteren Ausbau sicherer Radverkehrsanlagen in ausreichender Dimensionierung und Qualität. Dies fördert die regelgerechte Flächennutzung.
  • Das Unterbinden der Nutzung von Gehwegen und Fußgängerzonen durch zum Beispiel Polizeikontrollen, technische Sperrung (Geofencing) von Ausleih- und Abstellvorgängen in Gebieten mit hoher Fußgängerdichte, markierte Parkzonen auf der Fahrbahn etc.
  • Die Schaffung einer Führerscheinklasse in der EU-Führerscheinrichtlinie für motorisierte Mikromobilität ab 14 Jahren unter der Klasse AM (bis 45km/h, 50 cm3 und 4 KW) mit niedrigschwelligen Qualifikationsanforderungen.
  • Die Verbesserung der Sichtbarkeit von E-Scootern in den Abend- und Nachtstunden (z. B. beleuchtete Fahrzeug-Silhouette).
  • Die bauseitige Ausstattung mit Blinkern, um Richtungswechsel sicher anzeigen zu können.
  • Das Tragen eines Helmes
  • Die weitere Beobachtung der Entwicklung, besonders nach der Pandemie sowie in den Abend- und Nachtstunden.

 

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