Medien­in­for­ma­tion

Zwei Jahre Fahr­rad­staf­fel der Poli­zei in Ber­lin: Große Akzep­tanz

Die Fahrradstaffel der Polizei in Berlin-Mitte ist aus Sicht von Unfallexperten eine Erfolgsgeschichte.

„Die Staffel steigert die Verkehrssicherheit, verringert Unfälle und sorgt für mehr regelgerechtes Verhalten, sowohl von Autofahrern als auch von Radfahrern“, sagte Siegfried Brockmann, Leiter der Unfallforschung der Versicherer (UDV), am Mittwoch in Berlin.

Deshalb sollte der Einsatz der Fahrradstaffel auch nach den drei „Versuchsjahren“ unbedingt fortgeführt werden – nicht nur im Bezirk Mitte, sondern auch in anderen innerstädtischen Bereichen.

Seit zwei Jahren ist die Fahrradstaffel der Polizei in Berlin-Mitte unterwegs, um polizeiliche Präsenz in diesem Segment zu zeigen und  auf ein verkehrssicheres Verhalten aller Verkehrsteilnehmer hinzuwirken. Ob und wie das geklappt hat, hat die UDV jetzt in einer zweiten Phase  untersucht.

Bei der im Rahmen der Untersuchung durchgeführten Befragung hielten zwei Drittel der Berlinerinnen und Berliner (66 Prozent) die Fahrradstaffel für sinnvoll. Vor dem Start waren es nur 43 Prozent.

Positive Unfallbilanz

Auch der Vergleich der Unfallzahlen zeigt ein positives Bild. So sind im Bezirk Mitte vor allem Radler-Unfälle mit schweren Personenschäden stark zurückgegangen (minus 28 Prozent), während sie in Neukölln sogar zunahmen. An insgesamt 28 von 32 Unfallschwerpunkten in Mitte nahmen die Unfälle mit Radbeteiligung ab – und zwar unabhängig davon, ob Radfahrer oder andere Verkehrsteilnehmer die Unfälle verursacht hatten.

Das ging allerdings einher mit einer Ahndung von Vergehen von Radfahrern und Autofahrern. Denn nicht immer konnte es bei einer Ermahnung der Verkehrsteilnehmer bleiben. So wurden in den zwei Jahren etwa 33.000 Ordnungswidrigkeiten von der Fahrradstaffel der Berliner Polizei aufgenommen.

Rund zwei Drittel davon gingen zu Lasten von Autofahrern, überwiegend wegen falschen Parkens und gefährlichen Abbiegens; rund ein Drittel ging zu Lasten von Radfahrern, überwiegend wegen Rotlichtverstößen, Fahrens auf dem Gehweg oder in falscher Richtung sowie Telefonierens beim Radfahren.

Für die Evaluation wurde ein Vorher/Nachher-Vergleich durchgeführt. Kontrollbezirk war Neukölln, wo keine Fahrradstaffel unterwegs war. Insgesamt wurden für die Evaluation fast 500 Verkehrsteilnehmer befragt, über 14.000 Radfahrer beobachtet, rund 35.000 Ordnungswidrigkeiten untersucht und 4.100 Radverkehrsunfälle analysiert.

Ansprechpartner:
Siegfried Brockmann
Leiter Unfallforschung
Tel.: 030-2020-5820
s.brockmann@gdv.de

Zur Startseite
Auch inter­essant