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Mün­chen ist etwas siche­rer gewor­den - Geschwin­dig­kei­ten immer noch zu hoch

Im Vergleich zu 2016 halten sich im laufenden Jahr wesentlich mehr Kraftfahrer in München an die Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Fuhr 2016 noch fast jeder Fünfte in Tempo-50-Bereichen zu schnell, ist es nun nur noch knapp jeder Achte. Auch bei anderen zulässigen Höchstgeschwindigkeiten gab es deutliche Rückgänge. Diese Ergebnisse von umfangreichen Wiederholungsmessungen stellte die Unfallforschung der Versicherer (UDV) am Dienstag in München vor.

Nach Ansicht von UDV-Leiter Siegfried Brockmann sei davon allerdings wenig auf eigene Anstrengungen von Stadt und Polizei zurückzuführen. Dies zeigt vor allem ein Vergleich mit Hamburg. „Hamburg hat die Überwachung erheblich intensiviert und deshalb auch deutlich größere Erfolge erzielt“, sagte er. Da sich nach seiner Kenntnis das Überwachungsniveau in München nicht erhöht habe, seien die Rückgänge vielmehr auf die Verschärfung des Bußgeldkatalogs und die gestiegenen Benzinpreise zurückzuführen.

Zur Zufriedenheit bestehe also kein Anlass. Immerhin sei in den untersuchten Tempo-50-Bereichen in München fast jede Minute jemand schneller als 70 km/h gefahren und alle sieben Minuten jemand schneller als 80 km/h. Sorgen bereiteten auch die Raser, die teilweise mit mehr als dem Doppelten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit gemessen wurden. Auch zeigte sich, dass sogenannte frei fahrende Fahrzeuge die zulässige Höchstgeschwindigkeit deutlich häufiger und deutlich drastischer überschreiten. Das ließe befürchten, dass viele nicht aus Einsicht handeln, sondern weil sie durch Vorausfahrende „eingebremst“ werden.

„Polizei und Stadt München können und müssen mehr tun, vor allem, um im Zuge der Verkehrswende den Rad- und Fußverkehr sicherer zu machen“, mahnte Brockmann. Verstärkte Überwachung sei dabei wichtig, aber nicht allein entscheidend. Es müsse auch einen intensiven Dialog über die Gefahren hoher Geschwindigkeiten geben. Auf Bundesebene müsse noch einmal darüber nachgedacht werden, ob nicht eher und vermehrt Punkte für Geschwindigkeitsdelikte vergeben werden können.

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